lebenskraft Krebs und Beziehungen

Krebs und Beziehungen

etzte Woche, am 16.09. durfte ich 1.+2. Hochzeitstag feiern. Letztes Jahr haben wir unsere Traumhochzeit gefeiert. Vor 2 Jahren waren wir beim Standesamt.

Für mich ist es nicht selbstverständlich, dass ich diesen Traum erleben darf. Denn 2019, während meiner Krebserkrankung stand ich mitten in der Chemotherapie plötzlich ohne Partner da. Meine damalige Beziehung hat den Belastungen dieser Krankheit nicht standgehalten.

Eine Krebsdiagnose kann das Fundament von Beziehungen erschüttern. Ängste, Unsicherheiten und die Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit führen schnell zu Überforderung. Oft ändern sich auch von heute auf morgen die Rollen.

Bis zu meiner Diagnose war ich absolut selbstständig, beruflich erfolgreich, finanziell abgesichert, hatte immer ein offenes Ohr für die Probleme andere und habe mich für alle eingesetzt.

Plötzlich war das anders. Ich fühlte mich klein, ängstlich und war auf fremde Hilfe angewiesen. Kommunizieren konnte ich das nicht, denn ich hatte die Erwartungshaltung, dass jeder so denken würde wie ich – sie ist krank, sie braucht Hilfe, also bin ich da.

Das führt zwangsläufig zu Enttäuschungen und auch zu Streit. Irgendwie dachte ich, mein Umfeld müsste mich doch jetzt auffangen. Aber oft hatte ich das Gefühl, ihnen nicht so wirklich alles zumuten zu können und habe mich nach Außen oft trotzdem stark gezeigt und am Ende vieles alleine durchgestanden.

Diese Zeit hat mich sehr geprägt und auch verändert. Daher bin ich manchmal froh, dass ich Christian erst nach dem Ganzen kennengelernt habe.

Er kennt mein „DAVOR“ nicht, er kann keine Vergleiche ziehen, wie ich das manchmal immer noch tue. Er hat mich so kennengelernt, mit all den Narben, all den vermeintlichen Makeln und vor allem mit all den Themen, die auch meine Antihormontherapie so mit sich bringt.

Ich bin super stolz auf ihn, dass er all das so mitträgt und auch wenn es häufig Thema ist, wir können darüber reden und wir finden gemeinsame Lösungen!

Auch während einer Krebserkrankung ist Kommunikation der Schlüssel. Angehörige leiden genauso. Holt euch psychookologische Hilfe. Gemeinsam können wir die Reise meistern und zusammen wachsen!