Trauma bei Krebserkrankungen

Krebs und Trauma

Kennst du das? Du bist an einem wunderschönen Ort, solltest eigentlich glücklich sein und doch überkommt dich plötzlich eine Traurigkeit, Ängste oder gar Flashbacks? Das können Anzeichen für ein Trauma sein. Trauma fühlt sich an wie eine innere Zwangsjacke, die den Körper erstarren lässt und das Herz einfriert und die typischen körperlichen und mentalen Symptome entstehen lässt.

Natürlich sind nicht alle Krebspatienten traumatisiert, aber nicht selten entwickeln Patienten psychische Erkrankungen wie Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen.

Aber warum ist das eigentlich so? Herz-Kreislauferkrankungen habe statistisch gesehen eine höhere Sterblichkeitsrate als Krebs. Da nimmt man das aber oft gar nicht so wahr. Der Hauptgrund liegt in der Länge der Zeit in der man sich in der Ausnahmesituation der Überforderung befindet.

Es sind so viele verschiedene Traumata, die bei einer Krebserkrankung entstehen können, von den rein körperlichen durch Operationen, die Diagnose mit der plötzlichen Beschäftigung mit der eigenen Sterblichkeit, aber auch die vielen Entscheidungen und der Druck während der Behandlung.

Gerne erzähle ich dir hier von meinen Erfahrungen.

Als ich die Diagnose bekam, war ich relativ gefasst. Mit dem Tod hatte ich mich ja schon bei der Erkrankung meiner Mama auseinander gesetzt. Aber als meine Frauenärztin fragte:

Wie sieht es bei Ihnen mit Kinderwunsch aus?

Verstand ich im ersten Moment den Zusammenhang gar nicht. Als sie mir dann aber erklärte, dass eine Chemotherapie meist zu Unfruchtbarkeit führt und wenn ich den Wunsch noch hätte, auf jeden Fall auch vor Beginn der Therapie noch in die Kinderwunschklinik müsste, brachen bei mir alle Dämme.

Auch weitere Entscheidungen wie z.B. als bei der OP Vorbesprechung 5 Ärzte meine Brust begutachteten (alleine die Tatsache war schon unangenehm) und darüber diskutierten, ob eine brusterhaltende OP möglich wäre und wenn nicht, ob ich dann ein Sofortaufbau wollte und ob die Brustwarze erhalten bleiben solle, oder nicht.

Das waren Situationen die mich derart überforderten, so dass ich mich gerne erst einmal gesammelt hätte. Aber als ich um Zeit zum Überlegen gebeten habe, kam die Frage:

Ja wollen Sie nun leben oder in Schönheit sterben?

  • die 1.000 Mal Blutabnahmen, die mit meinen Venen immer schwieriger und schmerzhafter wurden
  • die Port-OP ohne Narkose
  • der metallische Geschmack im Mund beim Port-Spülen
  • die Nebenwirkungen der Chemo
  • und nicht zu vergessen die Ausgrenzung aus dem „normalen Leben“.
  • Die Liste lässt sich ewig lang fortsetzen…

Wir befinden uns monatelang im Überlebensmodus, da ist es kein Wunder, dass man nach Abschluss der Akut-Therapie nicht glücklich ist, sondern am Ende seiner Kräfte!

Ich hatte solche Angst vor einem Rezidiv, habe meinem Körper nicht mehr vertraut und hatte Panik irgendwas falsch zu machen.

Weil ich genau weiß, wie sich das anfühlt, aber auch, wie man da raus kommen kann um wieder glücklich und mutig in die Zukunft zu schauen, unterstütze ich dich gerne auf deinem Weg zurück in deine Lebenskraft!