a, das solltest du auf jeden Fall tun! Unten zeige ich dir wie es geht.
Das ist das letzte Bild meiner Port-Narbe ohne Tattoo.
Vermutlich geht niemand ohne Narben durchs Leben. Für Krebspatienten gilt das natürlich insbesondere. Neben dieser Narbe, ist natürlich auch meine Brust vernarbt und insbesondere meine Achsel, da mir direkt 22 Lymphknoten entnommen wurden. Bis heute führen diese dicken Narbenstränge dazu, dass meine Armbeweglichkeit eingeschränkt ist.
Aber da ich auch ein Lymphödem habe, bekomme ich schon seit 5 Jahren Lymphdrainage. Meine Therapeutin ist super und hat mir schon damals gezeigt, wie ich meine Narbe pflegen und selbst daran arbeiten kann. Dadurch ist die Beweglichkeit sehr viel besser geworden, aber ganz natürlich nicht wieder hergestellt.
Das ist aber auch logisch, denn bei tiefen Verletzungen, wie OP-Narben dauert es oft sogar Jahre, bis sich das Gewebe komplett erneuert. Die Narbe an sich ist eine Schutzreaktion des Körpers. Die Wunde soll möglichst schnell verschlossen werden. Dabei legt unser Körper natürlich mehr Wert auf Zweckmäßigkeit, als auf das die Optik. Die Narbe besteht deswegen hauptsächlich aus faserbildenden Kollagenzellen, ist rötlich und hat eine unebene Oberfläche ohne Haare.
Um deinen Körper optimal bei seiner Arbeit zu unterstützen, solltest du deine Narben pflegen.
Fange sobald wie möglich damit an. Natürlich musst du die ersten Wochen abwarten, bis die Fäden gezogen sind. Sollte vom Arzt nichts anderes angeordnet werden, kannst du ab diesem Zeitpunkt bereits beginnen, die Narben mit speziellen Cremes sanft kreisend zu massieren.
Sobald die Narbe abgeheilt ist, ist die tägliche Pflegeroutine in den kommenden Monaten ein absolutes Muss.
Ziele der Narbenpflege
- Hautverklebungen lösen
- Lymphabfluss verbessern
- Narbengewebe beweglich halten
- Bewegungseinschränkungen verbessern und vorbeugen
- Verbesserung der Sensibilität
- Reduktion von Taubheitsgefühl
- Schmerzlinderung
- Verbesserung des kosmetischen Ergebnisses
Optimal ist es, die Narbe kreisförmig mit den Fingerspitzen zu massieren. Auch Kneten ist bei tiefen Narben sehr sinnvoll und am Ende solltest du den betroffenen Bereich immer Richtung Körpermitte ausstreichen.
Am besten 1-3x täglich für je 3 Minuten das erste Jahr nach einer OP.
Die Narbenpflege sollte keine starken Schmerzen verursachen. Leichte Rötungen sind normal, sie sollten aber nicht dauerhaft bleiben. Lass es dir am besten von einem Arzt oder Physiotherapeuten einmal genau zeigen, damit du dich dann selbst ran traust.