lebenskraft_Portnarbe

Narben erzählen Geschichten

m Falle von Krebspatienten oft die des Überlebens…

Scars are beautiful when we see them as glorious reminders that we couragerously survived!

Ich habe mir einen Schmetterling auf meine Port-Narbe tätowieren lassen.

Ich wollte, dass diese Stelle mich nicht immer nur an die Chemotherapie erinnert.

Ich bin zwar durch eine schwere Zeit gegangen, aber ich habe überlebt! Ich bin glücklich und dankbar hier sein zu dürfen. Und ich bin mehr als „nur“ der Krebs.

Einerseits bin ich dankbar, dass es die Möglichkeit des Ports gibt, denn ohne wäre die Chemo kaum möglich, zumindest nicht, wenn man so dünne Venen hat, wie ich, anderseits weckt das auch schreckliche Erinnerungen in mir.

Der Port ist übrigens ein Katheter-System, welches implantiert wird, damit man über längere Zeit einen verwendbaren Zugang für Infusionen hat.

Er liegt direkt unter der Haut und besteht aus einer Kammer und einem Schlauch, der meist über eine Vene im Brustraum eingeführt wird und kurz vor dem Herzen endet.

Die OP zum Einsetzen war für mich persönlich die Schlimmste OP. Sie wurde nur mit örtlicher Betäubung durchgeführt. Ich hatte zwar keine Schmerzen, aber ich habe gespürt, wie an mir gearbeitet wurde, habe gehört was die Ärzte gesagt haben, z.B: Mist, müssen wir am Muskel festnähen, das wird sicher wehtun…

Das Schlimmste aber, war aber das Veröden. Der Geruch von verbranntem Fleisch und du weißt es ist deines…

Und dann wurde ich nach Hause geschickt und ich hatte Schmerzen! So stark, dass kein Schmerzmittel half und ich überlegte wieder in die Notaufnahme zu fahren.

Auch während der gesamten Zeit, in der ich den Port hatte, war mir nie wirklich wohl. Ich hatte immer Angst, er könnte verrutschen. Ich konnte nicht auf der Seite schlafen oder große Bewegungen machen, immer hat er gedrückt.

Nach Chemo-Ende, wollte ich das Ding so schnell wir Möglich loswerden. Meine Ärzte rieten mir, ihn mindestens 2 Jahre zur Sicherheit drin zu lassen, aber das kam für mich nicht in Frage.

Ich kann das Verstehen, denn sollte es ein Rezidiv geben und man bräuchte erneut eine Chemo, dann ist es nicht möglich den Port noch einmal an die gleiche Stelle zu setzen. Auf der anderen Seite geht es aufgrund der entnommenen Lymphknoten auch nicht und so müsste man eine andere Stelle finden, die noch blöder ist.

Aber ich war mir sicher, ich werde ihn nicht mehr brauchen und falls doch, dann ist das mein geringstes Problem.

Allein die Vorstellung, regelmäßig zum Spülen zu gehen… Denn jedes mal, wenn der Port angestochen und gespült wird, hat man sofort so einen ekelhaften metallischen Geschmack im Mund. Wenn ich nur daran dachte, wurde mir schon übel.

Deshalb war es für mich persönlich richtig, den Port so schnell wieder explantieren zu lassen.

Ich kann aber auch alle Verstehen, die ihn noch eine Zeit lang behalten wollen.

Ich habe ihn mit nach Hause genommen… Bisher lag er in einer Schachtel mit anderen Dingen, die ich geschafft hatte. Aber am 5. Jahrestag der Explantation werde ich ihn mit einer Rakete in den Himmel schicken 🙂 Und ich freue mich darauf.