Alles Fühlen!

Jeder von uns hat auch mal unschöne Gefühle…

In unserer angepassten Gesellschaft zeigt man aber Wut, Trauer, Ängste, Neid besser nicht, denn „negative“ Emotionen sind unerwünscht oder man gilt als schwach.

Viele befürchten auch, dass sie in diesen Emotionen versinken oder haben schlichtweg Angst vor dem Schmerz.

Also laufen wir weg und lenken uns ab. Wir sind Meister des Verdrängens, bauen Mauern um uns auf, nur um nicht versehentlich mal ein „negatives“ Gefühl wahrzunehmen.

In Konflikten und Schreckensmomenten sind wir dank unseres Notfallprogramms (Flucht, Angriff, Erstarren) schnell vollkommen von unseren Gefühlen abgeschnitten. Unser Kopf erzählt uns Geschichten und wir reagieren gewaltvoll, wahlweise gegen uns selbst mit Schuld und Scham oder auf andere mit Wut. Wir projizieren nach Außen, auf unseren Partner, die Kollegen, das Schicksal, das Wetter… Oder wir grübeln, zerreden Dinge in unserem Kopf anstatt sie zu fühlen.

Ich war genau so ein Meister! Nach dem Tod meiner Mama habe ich weiter funktioniert, war für alle da, hab ne 1A Karriere hingelegt. „Es muss ja weiter gehen.“ Nach Außen hab ich die starke Karrierefrau gegeben, wie es in mir aussah, habe ich nicht mal mir selbst eingestanden. Wie oft habe ich gehört – „so schlimm das alles war, aber Wahnsinn, wie du daran gewachsen bist“.

Nur stimmte das einfach nicht. Ich bin zerbrochen!

Bei mir hat es lange gedauert und sogar eine Krebsdiagnose gebraucht, bis ich endlich etwas gefühlt habe. Meine eigene Konfrontation mit dieser Krankheit und dem Tod hat dazu geführt, dass die Maske gefallen ist, dass ich aufgehört habe zu kämpfen, dass ich wirklich fühle!

Das ist nicht immer einfach. Besonders mein Umfeld musste lernen mit mir umzugehen, denn seither achte ich auf meine Gefühle und meine Bedürfnisse und viele Menschen haben zum ersten Mal in meinem Leben ein NEIN von mir gehört.

Nur, wenn du deine Gefühle und Bedürfnisse kennst, kannst du gut für dich sorgen und Empathie und aufrichtiges Mitgefühl für Andere entwickeln, nur so kannst du WIRKLICH auch für andere da sein.

Zum Glück gibt es einfachere uns angenehmere Wege, wieder ins Fühlen zu kommen. Du willst wissen Wie? Melde dich gerne.