Ich habe mir einen Schmetterling tätowieren lassen, weil er gleich mehrere tiefe Bedeutungen für mich hat.
Als ich das erste Mal gelesen habe, dass der Schmetterling seine Flügel nicht betrachten kann, hat mich hat es tief berührt. Sie gelten mit als das Schönste, was die Natur erschaffen hat und doch kann er selbst seine wahre Schönheit nie sehen. Ich glaube uns Menschen geht es oft ganz genauso…
Außerdem steht der Schmetterling für mich für Urvertrauen und Transformation. Denn damit er seine wahre Schönheit entpuppen kann, muss die Raupe ihr bisheriges Leben aufgeben und sich in die Dunkelheit begeben, mit vollem Vertrauen, dass daraus etwas wunderbares geschieht.
Für mich war meine Krebserkrankung dieser Weg. Zuvor hatte ich an meinem Körper immer etwas auszusetzen. Ich habe meine Schönheit, mein Inneres damals nicht sehen können.
Mit der Erkrankung musste ich dann mein Leben, wie ich es bisher kannte über Bord werfen. Wenn ich ehrlich bin, vergleiche ich mich an schlechteren Tagen noch immer mit meinem „davor“. Trotzdem kann ich heute meine Schönheit auf einer viel tieferen Ebene wahrnehmen!
Dass ich das heute so sehen kann und dass ich heute das Leben leben darf, das mich glücklich macht, habe ich einem langen Weg der Transformation zu verdanken.
Nach der Therapie litt ich unter Ängsten, hatte jegliches Vertrauen in mich und meinen Körper verloren und stand vor einem großen Scherbenhaufen, der mal mein Leben war.
Ich habe meine letzten Kräfte mobilisiert und mir Unterstützung gesucht. Und so habe ich mich getraut, alles aufzuarbeiten (und glaub mir, bei einer Krebstherapie sammelt sich so einiges an).
Erst hat es sich angefühlt, als würde ich Anlauf nehmen und einen Köpfer in einen riesigen Sch**ß-Haufen machen, oft habe ich mich gefragt, warum ich mir das eigentlich antue und nicht einfach alles abhake und nach vorne schaue. Heute weiß ich warum, ich musste durch diese Dunkelheit gehen, um die Themen wirklich loslassen zu können, um dann wieder neu erblühen zu können!
Der Schmetterling ist der Beweis, dass man durch sehr viel Dunkelheit gehen kann um trotzdem zu etwas Wunderschönem wird!
Und mit dem Tattoo hab ich gleich noch eine Transformation hingelegt 😉 Die Port-Narbe, die mir immer ein Dorn im Auge war, ist so gleich wunderschön geworden. Und darf mich so immer an meine Geschichte erinnern.
Ich teile meine Geschichte, um Mut zu machen. Aber auch um aufzuzeigen, dass man Hilfe annehmen darf! Gerne reiche ich dir meine Hand!