Tag der Diagnose

eute vor genau 3 Jahren erhielt ich den Anruf, der mein Leben veränderte.

Ich hatte zwar den Knubbel in meiner Brust ertastet und mich auch bei Ärzten durchgesetzt, dass eine Biopsie gemacht wurde. Aber nachdem mir unabhängig voneinander 3 Ärzte bestätigt haben, ich solle mir keine Gedanken machen, das wäre eindeutig harmlos, bin ich dann doch in den Urlaub geflogen.

Als morgens um 7 Uhr mein Handy klingelte und meine Frauenärztin dran war, war mir sofort klar, dass etwas nicht stimmen kann. Sie fragte, ob ich noch am gleichen Tag in die Praxis kommen kann, aber das ging nicht, ich war ja gerade auf Mallorca. Also sagte sie mir dann doch am Telefon was Sache ist.

In diesem Moment ist meine Welt zusammen gebrochen. Alle Zukunftspläne mit einem Mal davon gefegt, der Boden unter den Füßen weggezogen.

Ich will noch nicht sterben und ich will vor allem nicht leiden.

Meine Freundinnen, mit denen ich im Urlaub war, habe ich erst einmal weg geschickt. Ich wollte allein sein und das erst einmal verstehen.

So stand ich mitten in Palma in einer abgedunkelten Wohnung mit Blick auf den Plaza Major wo das Leben tobte und konnte nur noch zuschauen – ich fühlte mich allein und ausgeschlossen.

Ab diesem Zeitpunkt ist mein Leben wie im Film an mir vorbei gezogen und ich habe nur noch funktioniert. Rückflug gebucht, nach Hause und sofort zum Arzt. Da habe ich eine Liste mit unzähligen Staging-Untersuchungen bekommen, mit deren Namen ich kaum etwas anfangen konnte. Ultraschall, Röntgen, CT. MRT, Mammographie, Knochenszintigraphie, Humangenetik, Kinderwunschklinik, Klinik-Termine zu OP-Besprechung, Chemo-Aufklärung…

All das ist dann innerhalb von 14 Tagen passiert – und überall musste ich Entscheidungen treffen.

Wie weitreichend diese Entscheidungen waren, habe ich erst Monate später realisiert, als ich schon mitten in der Chemotherapie befand.

Damals kam ich endlich zu Ruhe und mir wurde klar, dass ich selbst Verantwortung übernehmen muss, wenn ich wieder gesund werden will.

Ab diesem Zeitpunkt begann die Reise zu mir selbst. Heute bin ich dem Krebs sogar dankbar, denn ich bin glücklich und gesund.

Ich bin zurück in meiner LEBENSKRAFT und feiere mein LEBEN!