Wer den Weg zur Natur findet – findet auch den Weg zu sich selbst

So oder so ähnlich fühle ich mich heute.

Vor einigen Jahren habe ich mich selbst als Stadtmensch betitelt und wollte dort sein, wo das Leben tobt. Deshalb bin ich um die Welt gejettet und am liebsten in Metropolen und großen Städten gelandet.

Ich wollte immer dort sein, wo am meisten Trubel und Ablenkung herrscht.

Warum das so wahr wusste ich nicht, hab mir auch ehrlich gesagt keine Gedanken darüber gemacht, Ich bin halt so – hätte ich geantwortet, wenn mich jemand gefragt hätte.

Heute ist das für mich ein seltsamer Abschnitt in meinem Leben. Ich frage mich, wann ich den Bezug zur Natur eigentlich verloren hatte. Denn als Kind bin ich auf dem Dort aufgewachsen. Spielen im Wald, im Matsch und mit den Tieren auf dem Bauernhof gehörte für mich zum Alltag. Die Sommer haben wir im Garten mit der Familie verbracht und meine zweite Heimat waren die Berge. Ich liebte es mit meinen Großeltern alle möglichen Obst- und Gemüsesorten anzubauen und die Nächte unter dem Sternenhimmel zu verbringen.

Aber all das geriet aber in Vergessenheit. Hektik und Stress bestimmte mein Leben. Immer höher, schneller, weiter, bunter…

Bis meine Welt damals zusammenbrach. Mit der Krebserkrankung war mein Leben auf der Überholspur vorbei. Ich konnte nicht mehr mithalten und wurde in so vielen Bereichen meines Lebens einfach ausgetauscht. Das war viel schlimmer für mich, als die Krankheit selbst, denn alles was mir damals wichtig war, was ich mir mühsam über Jahre aufgebaut habe, gab es nicht mehr.

Heute bin ich so froh darüber, denn nur dadurch ist etwas wunderschönes passiert.

Ich verbrachte wieder viel Zeit in der Natur, nahm die Schönheit meiner Umgebung wieder wahr. Die Kulisse um mich herum ist sozusagen wieder zum Leben erwacht. Ich beobachtete die Bäume im Wald und sie bekamen das Bild für mein Schicksal! Denn im Herbst schmeißen sie alles ab um den Winter überleben zu können um dann neu zu erblühen! Dabei geben Sie uns so viel Fülle, so viel Nahrung, die Luft zum atmen! Das stimmt mich unfassbar dankbar und ich erlebe heute alles viel intensiver, denn ich weiß, dass ich Teil dieser Natur bin!