Diese Jahreszeit – besonders der November schlägt mir oft aufs Gemüt. Bin ich sonst eher Optimist und Dankbar für mein Leben, lassen mich die Nebelschwaden nachdenklich werden… Ich habe mich nie wirklich nach dem Warum gefragt… Aber der Winter-Blues führt dazu, dass ich es ungerecht finde. Dass ich es manchmal nicht fassen kann, mit welchen Themen ich mich herumschlagen muss und dass ich gerne einmal einfach ein „normales“ Leben führen würde… Meine Mama ist nun bald seit 10 Jahren tot und meine eigene Krebserkrankung liegt fast 3 Jahre hinter mir. Das alles zu verarbeiten hat sehr viel Kraft gekostet und manchmal bin ich einfach nur noch müde und will das alles hinter mir lassen. Dank meiner Antihormontherapie, die mich noch viele Jahre begleiten wird, werde ich aber tagtäglich daran erinnert, dass die normalsten Dinge der Welt – wie z.B. Kinder kriegen – für mich eben nicht „normal“ funktionieren…
Aber gerade dann, wenn ich mich so fühle, denke ich zurück an meine Chemotherapie. Da war ich auch müde und das letzte was ich wollte, war Sportschuhe anziehen und ab in den Wald – aber ich hab es dennoch getan und der Effekt auf den Körper und vor allem die Psyche waren enorm! Deshalb setze ich auch heute auf Sport und Bewegung, wenn die Wolken mal dunkler sind als sonst.
Regelmäßige Bewegung im Freien hat Studien zufolge nach 4 Monaten die gleiche Wirkung auf Menschen mit Depressionen wie die Einnahme eines Antidepressivums, zudem ist der Effekt nachhaltiger, denn durch die körperliche Anstrengung werden Endorphine ausgeschüttet. Der natürliche Mechanismus, Freude zu empfinden, wird stimuliert und die Rezeptoren werden dabei zunehmend empfänglicher! Ganz im Gegensatz zu Medikamenten, bei denen ein Gewöhnungseffekt eintritt.
Die Untergrenze für die positive Wirkung von Bewegung auf das emotionale
Gehirn liegt bei 3x zwanzig Minuten pro Woche, wobei Strecke und Tempo keine Rolle spielen. Einzig entscheidend ist die Regelmäßigkeit!