ch hatte während meiner Chemotherapie das Glück, weiterhin Hunger zu haben. Ich habe schnell gemerkt, wenn ich auf meinen Körper höre, nehme ich nur die Nahrung zu mir, die ich jetzt auch wirklich vertrage. Dennoch war ich mir sehr unsicher, denn ich habe so vieles gelesen und meistens hieß es, man sollte z.B. auf Rohkost verzichten, da es zu schwer verdaulich ist. Ich hatte aber genau darauf Hunger und hab es einfach ausprobiert. Ich hab das wirklich gut vertragen. Für mich waren eher die Gerüche beim Kochen das Problem.
Als es dann Anfing, dass ich Hunger auf bestimmte Farben hatte, also z.B. grün – und dabei war es mir vollkommen egal, ob ich eine Kiwi oder Spinat esse, es musste einfach nur grün sein – dachte ich, jetzt sei ich völlig verrückt, vor allem weil es am nächsten Tag rot sein musste 🙂
Nachdem ich mich dann über die einzelnen Nahrungsmittel und deren Wirkung auf unseren Körper befasste, war ich sehr erstaunt darüber, wie gut mein Körper mir gezeigt hat, was er jetzt wirklich braucht. In grünen Lebensmitteln ist unter anderem viel Chlorophyll enthalten, was z.B. die Blutbildung sehr gut unterstützt. Bei jeder Gabe einer Chemotherapie werden ja auch die Leukozyten im Knochenmark zerstört, die danach vereinfacht gesagt wieder aufgebaut werden müssen.
Ich hatte auch keine festen Essenszeiten, sondern habe immer dann gegessen, wenn ich gerade Hunger hatte. Außerdem hab ich gemerkt, dass gewisse Kräuter und Gewürze wie z. B. Rosmarin, Zimt, Kresse, Bitterstoffe in Lebensmitteln z. B. Chicorée oder Artischocke, Gemüse- oder Fleischbrühe meinen Appetit angeregt haben. Wenn mir doch mal übel war, hat Ingwer super geholfen.
Ich fand zwar 1000 „Anti-Krebs-Diäten“ aber die widersprachen sich häufig und von offizieller Seite war die einzige konkrete Aussage: Keine Grapefruits und möglichst keinen Zucker!
Da ich das nicht so stehen lassen wollte, habe ich eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin gemacht und viele meiner Erfahrungen haben sich bestätigt.
Ich bin sehr dankbar, dass ich gut durch meine Therapie gekommen bin und dieses Wissen auch anderen Patienten weitergeben und so deren Therapie erträglicher machen.