s gibt tatsächlich ein Wort für diesen Zustand des Unbehagens, der mit dem Warten auf die Ergebnisse von Krebs-Scans verbunden ist.
Morgen ist es soweit, dann bekomme ich meine Ergebnisse. Dieses Jahr ist das Warten für mich voll ok, ich kann gut schlafen und auch sonst abschalten.
Das war aber nicht immer so.
Ich weiß noch ganz genau, wie ich mich gefühlt habe, als ich das erste Mal, ein Jahr nach Ende der Akuttherapie in die Klinik ging für das MRT…
Damals war ich noch jeden Monat in der Chemoambulanz für meine Zoladex-Spritze und alle 3 Monate bei meiner Gynäkologin für den Ultraschall. Darin war ich also mittlerweile Profi und das stresste mich kaum noch.
Aber als der MRT-Termin näher rückte, hatte ich Wochen vorher das Gefühl einen Kloß im Hals zu haben. Das Gefühl wurde so schlimm, dass ich zum Arzt ging, um abklären zu lassen, dass da nicht doch irgendwas in meinem Hals ist. Ich wurde fahrig, konnte immer schlechter Schlafen, war angespannt und gereizt. Schon 2 Wochen vorher war an Arbeit nicht mehr wirklich zu denken. Ich hatte absolut keinen Kopf dafür, denn um ehrlich zu sein habe ich innerlich schon meine eigene Beerdigung geplant. Und das, obwohl es keine Anzeichen dafür gab, dass irgendetwas nicht stimmte.
So wirklich bewusst wurde mir erst, dass das alles mit dem bevorstehenden MRT zusammenhängt, als ich an dem Tag die Klinik betrat und zur Anmeldung lief. Plötzlich bekam ich so richtig Panik, hatte Tränen in den Augen, mein Puls spielte verrückt und mir war kotzübel. Im Wartebereich angekommen kamen dann so viele Bilder hoch von den ganzen Behandlungen und Staging Untersuchungen.
Da ich zu dem Zeitpunkt schon seit einigen Monaten in Therapie wegen meiner Ängste war, überraschte mich das sehr, denn ich dachte eigentlich, ich wäre auf einem guten Weg der Verarbeitung.
Als dann das MRT endlich überstanden war, sollte ich zurück in die Frauenklinik in den Bereich Kinderwunsch für den Ultraschall. Dort musste ich erneut warten und wurde mit meiner Vorgeschichte, mit den eingefrorenen Eizellen konfrontiert… Mitten unter lauter Schwangeren. Ich wollte nur noch wegrennen, aber andererseits wollte ich ja auch wissen, was beim MRT rauskam. Endlich wurde ich aufgerufen und fragte sofort nach. Die Antwort war ernüchternd: Wir haben noch keine Ergebnisse, die müssen im 4 Augenprinzip ausgewertet werden. Vermutlich in einer Woche erhalten sie einen Anruf. Zumindest sah beim Sono alles gut aus.
Diese Woche des Wartens war eine der Schlimmsten in meinem Leben – ich stand so neben mir, schlief nicht, weinte sehr viel und beschloss, wenn es das ist, was diese Untersuchungen mit mir machen, am besten nicht mehr hinzugehen!
Seither ist viel Zeit vergangen und ich habe sowohl in der Therapie als auch in meinen Ausbildungen sehr viel gelernt und an mir gearbeitet, sodass ich heute dem Ganzen relativ gelassen entgegen Blicke, ich bin froh, dass es die medizinischen Möglichkeiten der Früherkennung gibt und nehme sie gerne wahr.
Lediglich der Tag des Besprechungstermins ist noch etwas mulmig.
Das Wichtigste in meinen Augen ist, darüber zu reden! Denn es geht den meisten Patienten / Überlebenden so und es hilft, zu wissen, dass man nicht allein damit ist.
Darüber hinaus gibt es auch ganz viele wertvolle Verhaltensweisen und Tricks für den akuten Notfall, damit wird es dann von Jahr zu Jahr besser!
Gerne unterstütze ich dich auf diesem Weg.