Alternatives Arbeiten

Alternatives Arbeiten und Selbstverwirklichung

Viele Menschen definieren sich über ihre Arbeit. Das habe ich früher auch getan.

Beispiellose BWL-Karriere mit fancy Jobtitel, wahnsinnigem Gehalt, Meetings auf der ganzen Welt, am besten noch mit dem Privatflieger der Firma.

Ja, so sah mein „Leben“ früher tatsächlich aus. Ich will gar nicht sagen, dass ich es bereue, denn das gab mir die Möglichkeit viele Erfahrungen zu sammeln und Vieles zu erleben. Ich konnte so auch viele materielle Träume verwirklichen.

Das beste daran ist aber, dass ich dank dieser Jobs auch während meiner Krebserkrankung finanziell gut abgesichert war. Somit hatte ich während dieser Zeit wenigstens diese große Sorge nicht. Denn wenn man alle „Krankheitsnebenkosten“ so zusammenrechnet ist man schnell in einem 5-stelligem Bereich (zumindest damals, als man die Kryokonservierung noch selbst zahlen musste).

Viele träumen von so einem Leben – Ich will dahin nie wieder zurück! Der Preis dafür war viel zu hoch. Ich habe aufgehört WIRKLICH zu Leben, habe mich – mein Innerstes – komplett verloren.. Ich habe die kleinen Wunder dieser Welt nicht mehr wahrgenommen, ich habe mein „Glück“ in materiellen Dingen gesucht. Ich war gefangen in einer Welt die immer schneller, höher und weiter will. In der Jeder für sich selbst und seinen eigenen Vorteil kämpft.

Dass Stress krankmachen kann, ist hinlänglich bekannt. Nicht nur Burnout und Depressionen auch Krebserkrankungen stehen damit im Zusammenhang. Natürlich ist das nicht der alleinige Auslöser – hierzu müssen noch so viele weitere Faktoren zusammenkommen.

Arbeit hat natürlich auch ihre positiven Seiten. Sie gibt Struktur und kann zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen. Denn wer arbeitet, fühlt sich gebraucht und kann sich im Idealfall selbst verwirklichen. Es geht wie immer im Leben um Balance.

Ich habe heute meine Balance gefunden

Vielleicht arbeite ich gar nicht so viel weniger als früher. Dafür aber komplett anders. Ich arbeite selbstbestimmt wann und wo ich will und da meine „Arbeit“ für mich einen wirklich tiefen Sinn hat, fühlt es sich auch gar nicht nach Arbeit an.

Wie ist das bei dir? Ist dein Job Beruf oder Berufung?


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