Effektives Training für Körper und Geist
Gerade wenn ich merke, dass ich extrem aufgewühlt bin und ich nicht zur Ruhe kommen kann, hilft mir Yin Yoga enorm. Nach meiner Brustkrebserkrankung hatte ich den Kontakt zu meinem Körper fast vollständig verloren. Mit Yin Yoga habe ich gelernt, ihn wieder wahrzunehmen, selbstbestimmt über ihn zu entscheiden und liebevoll mit ihm umzugehen.
Yin Yoga ist ein sehr ruhiger und eher passiver Yoga-Stil. Es geht nicht darum, wie eine Position auszusehen hat. Sondern viel mehr darum, wie es sich anfühlt. Dadurch wird die eigene Körperwahrnehmung gestärkt. Hilfsmittel zur Unterstützung gehören dabei mit dazu, du musst überhaupt nicht beweglich sein. Die einzelnen Positionen werden zwischen drei und sieben Minuten gehalten. Dazwischen findet in der Regel eine Harmonisierung im Liegen statt.
Während man in den einzelnen Positionen verharrt, werden alle nicht benötigten Muskeln bewusst losgelassen und man hat Zeit in einen ruhigen, meditationsähnlichen Zustand überzugehen. Trotz der Entspannung ist Yin Yoga ist auch körperlich nicht zu unterschätzen. Es ist tiefe Körperarbeit, die beabsichtigt, Verklebungen im Fasziengewebe zu lösen, Muskeln, Bänder und Sehnen zu dehnen und somit die Bewegungsfreiheit zu erhöhen.
Yin Yoga setzt im faszialen Gewebe, also dem Körpergedächtnis und Kommunikationsnetzwerk unseres Körpers an. Dort ist jeder Moment unseres Lebens abgespeichert und kann in einem sicheren und geborgenen Raum abgerufen werden. Hier liegen unsere Glücksmomente, aber auch die tiefsten Traumata, verdrängten Strukturen und wiederkehrenden Geschichten. Daher kann es während des Yin Yogas auch sehr emotional werden. Die ein oder andere Träne kann fließen oder du spürst Wut in dir hoch kommen. Das Schöne dabei ist, dass du dabei nicht alleine bist, sondern angeleitet wirst auch deine Grenzen zu akzeptieren. So kannst du auch nachhaltig alte Themen bearbeiten, die deine Gegenwart und Zukunft unbewusst beeinflussen können. Yin Yoga unterstützt eine ganzheitliche Heilung.